Sternsinger helfen in Südasien | ||||||||||||||||||
Sternsinger helfen Kindern in
der Tsunamiregion Großes Engagement findet Würdigung zum Start der Aktion Dreikönigssingen 2006 „Die Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen wie dem Kindermissionswerk war immer sehr partnerschaftlich und geprägt von großer Verantwortung. Trotz allem steht uns noch ein langer Prozess bevor, und es wird sicher noch mindestens drei Jahre dauern, bis alle Menschen wieder Häuser haben und die Infrastruktur wieder komplett ist.“ Knapp ein Jahr nachdem der Tsunami auch weite Teile seiner Diözese im Süden Indiens zerstört hat, zieht Yvon Ambroise, Bischof von Tuticorin, eine erste Bilanz. Den vorsichtigen und gleichsam realistischen Blick in die Zukunft wagt der katholische Bischof während seines Besuchs im Kindermissionswerk in Aachen mit gutem Gewissen. Immerhin arbeitet Ambroise gemeinsam mit 20 diözesanen Mitarbeitern intensiv am Wiederaufbau in den 20 Dörfern seines Bistums, über die am zweiten Weihnachtstag des vergangenen Jahres die Flutkatastrophe hereingebrochen war. Bischof Ambroise kennt die vielfältigen Probleme aus erster Hand. Unterstützt wird er bei der Katastrophenbewältigung auch mit Mitteln aus der Aktion Dreikönigssingen. Der Wiederaufbau von gleich drei Grundschulen in Tuticorin wird mit Spendengeldern gefördert, die die Sternsinger bei ihrer zurückliegenden Aktion gesammelt hatten. Mit einer Gesamtsumme von über 2,9 Millionen Euro konnten das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bislang Projekte in den vom Tsunami betroffenen Ländern Südasiens fördern. Unmittelbar nach der Katastrophe vom 26. Dezember 2004 wurden 840.000 Euro aus freien Spenden sowie aus Mitteln der Aktion Dreikönigssingen für 32 Nothilfeprojekte in Thailand, Sri Lanka, Indien und Indonesien zur Verfügung gestellt. In der Folgezeit wurden mit einer Gesamtsumme von über zwei Millionen Euro aus der Aktion Dreikönigssingen 52 langfristig angelegte Projekte in Sri Lanka, Indien und Indonesien finanziert. Unterstützung auch in
kommenden Jahren wichtig Bischof Ambroise unterstützt diese Haltung eindeutig: „Es ist tatsächlich richtig, Teile des Geldes erst in zwei oder drei Jahren zur Verfügung zu stellen. Wegen verschiedener lokaler Probleme können wir manches Projekt erst später angehen.“ Fast deckungsgleich lauten die Rückmeldungen, die die Träger der Aktion Dreikönigssingen aus anderen Teilen Südasiens erreichen. Auch in den übrigen Teilen Indiens, in Sri Lanka oder Indonesien ist der Wiederaufbau erst zum Teil erfolgt, auch dort wird es noch Jahre dauern bis die Infrastruktur wieder auf dem Stand von vor der Katastrophe ist. So betonen Robert Kingsley, Generalvikar der Diözese Trincomalee-Batticaloa in Sri Lanka, oder Norbert Betan, Direktor von Vivat Padma, einer Einrichtung der Steyler Missionare in Indonesien, dass die Situation der betroffenen Menschen – insbesondere der Kinder – nach wie vor problematisch sei. Die Hilfe der deutschen Spender sei auch in den kommenden Jahren dringend erforderlich. Langfristige Hilfe
zugesichert Großes Dank an die
Sternsinger Die Hilfe aus Mitteln des Kindermissionswerks und der Aktion Dreikönigssingen für die Tsunamiregion in der Übersicht:
Nothilfen • 43 Projekte zum Wiederaufbau von
Einrichtungen • 9 Ausbildungs-, Schul- und Katecheseprogramme
|
||||||||||||||||||
Langfristige Unterstützung der Kinder in Indien, Indonesien und Sri Lanka Schulen, Kindergärten und Waisenhäuser im Bau Auf über 1,8 Millionen Euro ist inzwischen die Hilfe angewachsen, mit der das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ seit Jahresbeginn Projekte im vom Tsunami betroffenen Südasien unterstützt. Insbesondere im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, in Indonesien und in Sri Lanka sind die Partner des Kinderhilfswerks der katholischen Kirche aktiv. Auf Initiative von Ordensgemeinschaften und Ortskirchen werden derzeit elf Schulen, drei Kindergärten und elf Waisenhäuser in Regionen gebaut, die besonders von der Flutkatastrophe und deren Folgen betroffen sind.
Größte Priorität der Hilfsanfragen „Unsere Verantwortung in Südasien ist nicht nur jetzt, sondern langfristig gefragt“, machte Msgr. Winfried Pilz, Präsident des Kindermissionswerks, am Donnerstag im Rahmen eines Pressegesprächs in Aachen deutlich. „Wir wissen um die Not der Menschen und vor allem der Kinder. In den kommenden Jahren werden wir Hilfsanfragen aus der Katastrophenregion mit größter Priorität behandeln.“
Infrastruktur vielerorts immer noch zerstört Möglicherweise auch bedingt durch die unmittelbaren Eindrücke der Flutkatastrophe hatten die Sternsinger zu Jahresbeginn bundesweit 47,5 Millionen Euro gesammelt. Damit konnte das bisherige Rekordergebnis der Aktion Dreikönigssingen aus dem Vorjahr (34,2 Millionen) erheblich gesteigert werden. „Eine solche Steigerung von 12,2 Millionen Euro verführt zu der Annahme, dass diese Summe direkt den Partnern in der Katastrophenregion zur Verfügung gestellt werden kann“, so Msgr. Pilz. „Dies entspricht jedoch nicht unserer Zielsetzung. Wir wollen jetzt nicht nach dem Gießkannenprinzip agieren. Unsere Partner vor Ort sollen ihre Maßnahmen sorgfältig planen können, damit diese auch eine Zukunft haben.“ Wegen der vielerorts immer noch völlig zerstörten Infrastruktur in Indonesien, Indien und Sri Lanka sind die Partner dazu jedoch mehrheitlich noch nicht in der Lage. Birgit Gerhards, Projektreferentin des Kindermissionswerks, konnte sich vor Ort von den Problemen ein Bild machen, zuletzt während einer dreiwöchigen Reise durch Indonesien.
Langfristiges Engagement Die Zusicherung des Kindermissionswerks steht, sich gemeinsam mit den örtlichen Partnern langfristig für die Kinder in Südasien zu engagieren. „Allerdings dürfen wir die Not der Kinder in Afrika, Lateinamerika und den übrigen Teilen Asiens nicht aus dem Blick verlieren. Auch dort tragen wir weiterhin große Verantwortung“, so Msgr. Pilz.
|
||||||||||||||||||